Tipps zur Lageroptimierung
Sommerflaute? Besser nutzen als aussitzen
Wenn weniger Bestellungen reinkommen, atmet das Lager erstmal durch. Aber genau da beginnt die Arbeit: Was im Weihnachtsstress untergeht, kannst du jetzt gezielt verbessern. Weniger Betrieb heißt mehr Überblick – ideal für einen klaren Blick auf Abläufe, Wege und Material.
Denn was heute noch „ausreichend“ wirkt, kann in drei Monaten zum Flaschenhals werden. Wer jetzt handelt, hat später weniger Stress – und spart ganz nebenbei auch noch bares Geld.
3 Dinge, die du diesen Sommer anpacken solltest
1. Lagerplatz schaffen durch klugen Abverkauf
Wo Lagerfläche fehlt, kann kein System helfen. Also: Geh gezielt an die Regale. Lagerhüter raus, neue Struktur rein. Nutze Sommeraktionen, kleine Sets oder Bundle-Angebote – und schaffe Platz, ohne Verluste zu produzieren.
Unverkaufbare Ware? Denk an Beilagen, Spenden oder gezielte Sonderverkäufe. Hauptsache, der Weg wird frei – für das, was dein Lager wirklich leisten soll.
2. Jahresendgeschäft rückblickend prüfen – und vorsorglich vorbereiten
Denk mal kurz zurück: Wo hat’s zuletzt geklemmt? Zu wenig Verpackung, falsche Artikel vergriffen, Personal am Limit? Dann ist jetzt die beste Zeit, diese Schwächen gezielt anzugehen.
- Welche Artikel gehen im Herbst besonders gut?
- Was brauchst du dafür – an Kartonagen, Klebeband, Zubehör?
- Wo kannst du schon jetzt Vorräte flach einlagern?
Je früher du beschaffst, desto entspannter läuft der Endspurt.
3. Lagerlogik prüfen – und bei Bedarf komplett neu denken
Ob im Lagerraum, in gemieteter Fläche oder im eigenen Zentrallager: Die Grundfrage bleibt dieselbe – passt die Lagerstruktur noch zu deinem Sortiment?
Ordne neu, statt dich anzupassen. Beispiel: Wer regelmäßig Großmengen bestellt, spart durch größere Verpackungseinheiten – aber nur, wenn auch der Lagerplatz mitwächst.
Und: Keine Angst vor Umbau. Oft reicht schon eine andere Regalstruktur oder ein smarterer Weg zur Kommissionierung.
Struktur reinbringen: So wird dein Lager zum verlässlichen System
Schritt 1: Abläufe unter die Lupe nehmen
Was passiert eigentlich täglich im Lager – und wie viel davon läuft reibungslos? Vom Wareneingang bis zum Versand: Nimm jeden Arbeitsschritt auseinander. Und vor allem – hör auf dein Team. Die wissen am besten, was bremst oder nervt.
- Wo entstehen Verzögerungen?
- Welche Handgriffe sind doppelt?
- Welche Tools fehlen an Ort und Stelle?
Oft reichen kleine Investitionen in Ordnung und Ergonomie, um viel Bewegung zu sparen. Und ja: Auch ein neuer Packtisch kann ein echter Gamechanger sein.
Schritt 2: Lagerausstattung systematisch bewerten
Passt die Ausstattung zu deinem Tagesgeschäft – oder eher zur Ausnahme? Stell dir vor: Scanner nicht auffindbar, Akkus leer, Hubwagen in der Ecke blockiert. Klingt banal, kostet aber täglich Zeit.
- Ist alles in ausreichender Zahl vorhanden?
- Gibt’s Engpässe bei Stoßzeiten?
- Funktionieren alle Geräte auch unter Volllast?
Transportgeräte wie Hubwagen oder Plattformwagen helfen, effizienter zu arbeiten – aber nur, wenn sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort einsatzbereit sind.
Schritt 3: Bestände clever organisieren
Wichtiger als viel Platz ist kluge Einlagerung. Nutze bewährte Prinzipien – aber immer mit Blick auf deinen Alltag. A-Produkte gehören nach vorn, C-Produkte dahin, wo sie nicht im Weg sind.
Aber: Nur weil es letzten Winter funktioniert hat, muss es das diesen Sommer nicht wieder. Beobachte dein Sortiment. Entwickle dein Lager mit.
Kästen und Behälter helfen dir dabei, selbst Kleinteile strukturiert unterzubringen – für weniger Sucherei und klarere Abläufe.
Wichtig bei der Organisation deiner Bestände ist nicht nur die Platzierung – sondern auch, wie du ein- und auslagerst. Dabei helfen dir verschiedene Lagerverfahren, die je nach Produkttyp und Lagerstruktur Vorteile bieten:
- FIFO – First In, First Out: Ideal für Produkte mit begrenzter Haltbarkeit. Ältere Ware wird zuerst verkauft – etwa bei Lebensmitteln oder Pharmazie.
- LIFO – Last In, First Out: Sinnvoll bei stabilen Produkten wie Baumaterialien, die keine Lagerzeitprobleme verursachen.
- FEFO – First Expired, First Out: Besonders relevant bei Haltbarkeitsdaten – z. B. in Apotheken oder Lebensmittelproduktion.
- Chaotische Lagerhaltung: Höchste Effizienz bei vielen Artikeln – wichtig: digitale Lagerplatzverwaltung. Typisch für große Online-Shops.
- ABC-Methode: Lagerzonen nach Relevanz: A-Artikel nah am Warenausgang, C-Produkte weiter hinten – spart Wege und Zeit.
Dein Vorteil? Zeit, Platz und weniger Kopfschmerzen
Wer sein Lager kennt, kann handeln. Wer es ständig neu erfinden muss, verliert den Überblick. Deshalb: Nutze den ruhigen Sommer für klare Strukturen. Denn die machen sich spätestens dann bezahlt, wenn alle anderen im Stress versinken.
Wenn du wissen willst, wie du dein Lager mit dem richtigen Lagerbedarf und cleverer Ausstattung wirklich weiterbringst – meld dich. Keine Show, keine Vertriebsmasche – einfach ein klarer Blick auf das, was bei dir besser laufen kann.