Warenlagerung optimieren: Die 7 wichtigsten Lagerverfahren im Vergleich
Warum ist das richtige Lagerverfahren entscheidend?
Stell dir vor, du betrittst dein Lager und alles läuft wie am Schnürchen. Keine langen Suchzeiten, keine veralteten Produkte, keine unnötigen Kosten. Klingt utopisch? Mit dem richtigen Lagerverfahren wird dieser Traum Realität.
Ein effektives Lagerverfahren ist das Rückgrat jeder funktionierenden Logistik. Es bestimmt, wie Waren eingelagert, verwaltet und wieder ausgelagert werden. Die Wahl des passenden Verfahrens beeinflusst nicht nur die Effizienz, sondern auch die Kosten und die Kundenzufriedenheit.
Die gängigsten Lagerverfahren im Überblick
1. FIFO – First In, First Out
Prinzip: Die zuerst eingelagerten Waren werden auch zuerst wieder ausgelagert.
Anwendung: Besonders geeignet für verderbliche Waren wie Lebensmittel oder Medikamente.
Vorteile: Vermeidung von Überlagerung, einfache Umsetzung mit Durchlaufregalen.
Beispiel: In einem Supermarkt wird frische Milch nach dem FIFO-Prinzip gelagert, um sicherzustellen, dass ältere Produkte zuerst verkauft werden.
2. LIFO – Last In, First Out
Prinzip: Die zuletzt eingelagerten Waren werden zuerst ausgelagert.
Anwendung: Geeignet für nicht verderbliche Waren, bei denen die Lagerdauer keine Rolle spielt.
Vorteile: Einfaches Handling bei Blocklagerung, keine Umstrukturierung bei Neuzugängen.
Beispiel: In einem Baustofflager werden Ziegelsteine nach dem LIFO-Prinzip gestapelt, da sie nicht verderben und schnell verfügbar sein müssen.
3. FEFO – First Expired, First Out
Prinzip: Waren mit dem frühesten Verfallsdatum werden zuerst ausgelagert.
Anwendung: Ideal für Produkte mit Mindesthaltbarkeitsdatum, wie Lebensmittel oder Pharmazeutika.
Vorteile: Minimierung von Verderb, Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Beispiel: In einer Apotheke wird FEFO angewendet, um sicherzustellen, dass Medikamente vor Ablauf des Verfallsdatums verkauft werden.
4. HIFO – Highest In, First Out
Prinzip: Die teuersten Waren werden zuerst ausgelagert.
Anwendung: Wird selten verwendet, hauptsächlich in der Finanzbuchhaltung.
Vorteile: Steuerliche Vorteile durch Minimierung des Lagerwerts.
Beispiel: In einem Edelmetallhandel kann HIFO angewendet werden, um die teuersten Goldbarren zuerst zu verkaufen.
5. LOFO – Lowest In, First Out
Prinzip: Die günstigsten Waren werden zuerst ausgelagert.
Anwendung: Ebenfalls selten, häufiger bei der Lagerung von Rohstoffen.
Vorteile: Kann zu einer höheren Bewertung des Lagerbestands führen.
Beispiel: In einem Elektroniklager könnten ältere, günstigere Komponenten zuerst verwendet werden, um neuere, teurere Teile für spezielle Aufträge zu reservieren.
6. Chaotische Lagerhaltung
Prinzip: Waren werden auf beliebigen freien Plätzen gelagert, die Lagerpositionen werden digital erfasst.
Anwendung: Besonders geeignet für große Lager mit hoher Artikelvielfalt.
Vorteile: Optimale Raumausnutzung, flexible Lagerung, schnelle Einlagerung.
Beispiel: Online-Händler wie Amazon nutzen chaotische Lagerhaltung, um die Lagerfläche effizient zu nutzen und schnelle Lieferzeiten zu gewährleisten.
7. ABC-Methode
Prinzip: Waren werden nach ihrem Wert, Umsatz oder ihrer Umschlagshäufigkeit in A-, B- und C-Güter eingeteilt.
- A-Güter: hoher Wert, geringer Anteil – z. B. umsatzstarke Hauptartikel.
- B-Güter: mittlerer Wert und Verbrauch – z. B. regelmäßig benötigte Ersatzteile.
- C-Güter: niedriger Wert, hoher Anteil – z. B. Verbrauchsmaterialien.
Vorteile: Die Methode hilft dir, Lagerflächen gezielt zu nutzen: A-Güter kommen nah an den Warenausgang, C-Güter weiter weg. A-Ware wird engmaschig kontrolliert, C-Ware seltener – spart Zeit und Lagerkosten.
Beispiel: Ein Ersatzteillager hält A-Güter wie Motoren direkt am Kommissionierbereich, während C-Güter wie Kabelbinder im hinteren Regalbereich gelagert werden.
Fazit: Das passende Lagerverfahren für dein Unternehmen
Die Wahl des richtigen Lagerverfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab: Art der Produkte, Lagergröße, Umschlagshäufigkeit und spezifische Anforderungen deines Unternehmens. Eine Kombination verschiedener Verfahren kann sinnvoll sein, um die Effizienz zu maximieren.
Tipp: Analysiere regelmäßig deine Lagerprozesse und passe das Lagerverfahren entsprechend an. So bleibst du flexibel und kannst auf Veränderungen im Markt oder im Sortiment reagieren.
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